Moin und herzlich willkommen im Informationsportal zum Thema "Übergang" der Grundschulen Heeseberg, Offleben und Schöningen. Dieses Angebot kann zwar eine 90-minütige Informationsveranstaltung mit Referenten der Schulformen nicht ersetzen, soll Ihnen jedoch dennoch möglichst viele Informationen bereitstellen.


Übergang

Damit bezeichnen wir den Übergang aus der Klasse 4 der Grundschule in eine 5te Klasse der weiterführenden Schulen.

Spezialfall

Der Übergang in eine Förderschule stellt einen Spezialfall dar. Nur Kinder mit einem durch das RLSB (Regionales Landesamt für Schule und Bildung - ehemals Landesschulbehörde) offiziell festgestellten sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf haben das Recht, in einer Förderschule angemeldet zu werden. Förderschulen gibt es mit den Schwerpunkten: "Hören", "Sehen", "Körperliche und motorische Entwicklung", "Geistige Behinderung", "Emotionale und soziale Entwicklung", "Lernen" und "Sprache". Im Zweifel empfehlen wir das Gespräch mir der Klassen- oder Schulleitung.

Regelfall

Ihr Kind kann übergehen in eine dieser Schulen: die Hauptschule (Eichendorffschule Schöningen, HRS Königslutter), die Realschule (HRS Königslutter, RS Schöningen, Lademann-Realschule), die Oberschule (OBS Lehre, OBS Velpke), die Integrierte Gesamtschule (Giordano-Bruno-Gesamtschule) und das Gymnasium (Anna-Sophianeum, GaBoe, Julianum).

Wichtig zu wissen

Die erste gute Nachricht: leistungsabhängig können die Kinder am Ende der Klasse 10 an allen Schulen die gleichen drei Schulabschlüsse (bzw. gleichgestellte) erreichen:
   - Sekundarabschluss I (Hauptschulabschluss)
   - Sekundarabschluss I (Realschulabschluss)
   - Erweiterter Sekundarabschluss I
Der Wechsel in eine gymnasiale Oberstufe ist mit dem "Erweiterten Sekundarabschluss I" möglich, egal an welcher Schulform er erworben wurde.
Die zweite gute Nachricht: zu jedem Zeugnistermin können die Kinder (wenn die Voraussetzungen passen) die Schulform wechseln!

Geschichte der Unterschiede

Es ist durchaus berechtigt, wenn Sie fragen, warum es so viele verschiedene Schulformen und Mischformen gibt, wenn am Ende der Klasse 10 doch "nur" die gleichen drei Abschlüsse stehen. Dazu hilft ein Blick zurück.
Die "ursprünglichen" drei Schulformen (und Grundgedanken) waren als äußere Differenzierung gedacht: warum soll ich beispielsweise Latein lernen, wenn ich Tischler werden will?

Schulform Ursprungsgedanke Neuerungen
Hauptschule Klassen 5-9, Hauptschulabschluss nach Klasse 9, starke Orientierung zur beruflichen Ausbildung speziell des Handwerks Klasse 10 freiwillig
Realschule Klasse 5-10, Realschulabschluss, Orientierung zur beruflichen (speziell kaufmännisch) und studienbezogenen Ausbildung
Gymnasium Klasse 5-13, Abitur, Orientierung an Studierfähigkeit Abschlüsse nach Klasse 9,10 und 12

Diese starre Dreiteilung geriet spätestens in den 1960ern ins Wanken. Die IGS kam als weitere Überlegung hinzu: warum muss/soll ich mich schon nach der vierten Klasse festlegen, wie meine Schullaufbahn aussehen soll? Hier sollten die Schüler bis zur achten Klasse gemeinsam lernen. Auch die Orientierungsstufe als "Kompromiss" sollte die Entscheidung zeitlich um zwei Jahre nach hinten verschieben, bot aber Leistungsdifferenzierungen (Kurse) in den Fächern Englisch und Mathematik.

Weitere Überlegungen kamen hinzu: wie lassen sich Abschlüsse vergleichen (Sekundarabschlüsse), wann kann ich eine Schulform wechseln (Durchlässigkeit), Praxisbezug, Ganztag...

Zwischenzeitlich gab es auch verschiedene Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt:
- immer mehr "Anlerntätigkeiten" verdrängen Ausbildungsberufe (beispielsweise backen Aushilfen Teiglinge zu Brötchen auf)
- für viele Berufstätigkeiten reichen die Ausbildungen nicht mehr aus und erfordern Fortbildungen und Spezialisierungen
- Ausbildungsbetriebe klagen über die Arbeitshaltung der Bewerber und viele Abbrecher
- Universitäten klagen über mangelnde Studierfähigkeit besonders im MINT-Bereich und Studenten über eine "Verschulung" der Studiengänge

Bezüglich der Differenzierung nach Schulformen gab es besonders in Niedersachsen eine inflationäre Entwicklung. Gab es in Braunschweig beispielsweise zu Beginn der 80er noch einen Übergang von 60% in über zwanzig Hauptschulen, liegt die Quote jetzt zwischen 5% und 10% in nur noch drei Hauptschulen. Die Zahl der Realschulen schrumpft ebenfalls. Besonders in ländlichen Regionen können Haupt- und Realschulen nur noch durch Mischformen (HRS oder OBS) existieren.
Auch die IGSen mussten Konzepte anpassen: so werden Schüler und Klassen mittlerweile nach einem umgestalteten Verteilungsprinzip gebildet.

Denkanstöße

Der Blick in alle Studien offenbart, dass spätere Berufschancen in Deutschland von der sozialen Herkunft abhängen, unabhängig von der besuchten Schulform. Offensichtlich spielen Entscheidungen während und nach dem Abschluss ebenfalls eine sehr starke Rolle.
Einzig die Organisationsform des voll gebundenen Ganztags kann über Schulformgrenzen hinweg langfristig positive Effekte erzielen!
Entgegen der Vermutung hängt nach PISA der Erwerb von Fähigkeiten ganz besonders an der Gesamtschule von der sozialen Herkunft ab.
Nimmt man die PISA-Testleistungen in Mathematik (gleiches Alter), ergibt sich nach der Schulform das Ranking HS -> IGS -> RS -> GY.
Die Hauptschule ist die einzige Schulform, die mehr Schüler in 9 und 10 entlässt, als sie in Klasse 5 aufnimmt - das bedeutet, dass "Abstiege" aus anderen Schulformen häufiger vorkommen als "Aufstiege".

HRS? OBS?

An der HRS gibt es Hauptschul- und Realschulklassen. Die OBS kann organisatorisch sowohl nach Hauptschul- und Realschulklassen oder nach Kursen differenzieren.

Aktuelle Entscheidungshilfen / Unterschiede

HauptschuleIGSRealschuleGymnasium
KlassenlehrerprinzipKlassenleitungsteamsFachlehrerprinzipFachlehrerprinzip
max 26 Kinder pro Klasse (momentaner Schnitt in Klasse 5 etwa 15)immer 30 Kinder pro Klassemax 30 Kinder pro Klasse (OBS 28) max 30 Kinder pro Klasse
Deutsch 5 WochenstundenDeutsch 4 Wochenstunden (ab Klasse 8 in Leistungskursen) Deutsch 4 WochenstundenDeutsch 4 Wochenstunden
Mathe 5 Wochenstunden (ab Klasse 9 in Leistungskursen) Mathe 4 Wochenstunden (ab Klasse 7 in Leistungskursen)Mathe 4 WochenstundenMathe 4 Wochenstunden
Englisch 4 Wochenstunden (ab Klasse 9 in Leistungskursen, keine zweite Fremdsprache möglich)Englisch 3-4 Wochenstunden (ab Klasse 7 in Leistungskursen, zweite Fremdsprache wählbar)Englisch 4 Wochenstunden (zweite Fremdsprache wählbar)Englisch 3-4 Wochenstunden / Zweite Pflichtfremdsprache mit 4 Wochenstunden
Arbeit-Wirtschaft-Technik-Informatik ab Klasse 6, berufs- und studienorientierte Maßnahmen, Zusammenarbeit mit berufsbildenden Schulen, Praktika und PraxistageArbeit-Wirtschaft-Technik ab Klasse 5, PraktikumArbeit-Wirtschaft-Technik ab Klasse 8 jedoch Teile in Wahlpflichtkursen zusätzlich ab Klasse 6 möglichPolitik-Wirtschaft ab Klasse 8

Anmeldungen für die Viertklässler

Der Anmeldezeitraum für alle Schulen ist vom 16.-19.Mai 2022. Zur Anmeldung ist das Original des Halbjahreszeugnisses und gegebenenfalls die letzte Verfügung des sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfes erforderlich.
Anmelden können Sie Ihr Kind an folgenden Schulen:


Hauptschule

Eichendorffschule Schöningen Bild "Was:HS_Schoeni.png"
Haupt- und Realschule Königslutter Bild "Was:HRS_KoeLu.png"

Realschule

Realschule Schöningen Bild "Was:RS_Schoe.png"
Haupt- und Realschule Königslutter s.o.
Lademann-Realschule Helmstedt Bild "Was:RS_HE.png"

Oberschule

Oberschule Lehre Bild "Was:OBS_Lehre.png"
Oberschule Velpke Bild "Was:OBS_Velpke.png"

IGS

Giordano-Bruno-Gesamtschule Bild "Was:IGS.png"

Gymnasium

Anna-Sophianeum Schöningen Bild "Was:AnnaS.png"
Gymnasium am Bötschenberg Bild "Was:GaBoe.png"
Julianum Helmstedt Bild "Was:Juli.png"

Was sollten Sie bedenken?

Was sagt die Schule?
Hat sich mein Kind die Zensuren selbst erarbeitet oder mussten Eltern / Geschwister oft helfen oder war sogar Nachhilfe notwendig?
Kommt mein Kind problemlos mit Englisch klar? Kann es zusätzlich nach eine weitere Sprache erlernen?
Sind große Klassen und viele Lehrer (bis 13!) ein Problem?
Wie weit sind die Wege? Wie lang der Schultag?
Möchte ich mein Kind durch Erfolg aufbauen? Oder bürde ich ihm gleich die Risiken „Sitzenbleiben“ und „Abschulung“ auf?